Persil-Uhr in Travemünde wieder aufgestellt

Ende 2018 ist es nun endlich soweit – die Persiluhr konnte wieder aufgebaut werden. Viele Jahre hat der Heimatverein Travemünde um Ersatz für das verschrottete Original gekämpft.


Hier der Artikel der Lübecker Nachrichten vom 26. November 2018. Autor: Michael Hollinde.

„Nun steht sie tatsächlich, die Persiluhr, die es nur noch in 20 anderen deutschen Städten gibt. „Wir haben die letzte bekommen“, freut sich Siegfried Austel, erster Vorsitzender des Heimatvereins Travemünde. Und Vereinsfreund Willi Altenburg reibt sich immer noch leicht verwundert die Augen, als der Werbeträger schließlich um 9 Uhr im Dr. Zippel-Park unweit der Bushaltestelle „Außenallee“ tatsächlich zusammengebaut ist. „Ich könnte mich bekringeln vor Begeisterung“, sagt der engagierte Senior und gesteht, dass er eigentlich gar nicht mehr an die Realisierung geglaubt habe.

Siegfried Austel (l.) und Willi Altenburg vom Heimatverein Travemünde stoßen auf die Persiluhr an. Fotograf: Lutz Roeßler

Ursprünglich stand hier mal ganz in der Nähe eine „Normaluhr“, genau genommen ein fünf Meter hoher „Reklamepfeiler mit Zeitanzeige“, aufgestellt 1922 im ehemaligen Kurgarten. Sie war ein echter Begriff unter den Travemündern. Als sie dann im Laufe der Zeit auch mit Werbung für das Waschmittel „Persil“ versehen worden war, taufte sie der Volksmund „Persiluhr“. Allerdings musste sie ihren angestammten Platz für die Erweiterung des Parkplatzes am „Arosa“-Hotel, dem früheren Kurhaus-Hotel, verlassen. So verschwand sie für eine Weile.

Doch dank des Engagements der Travemünder Handwerkergemeinschaft wurde sie einige Zeit später auf dem jetzigen Platz bei der Bushaltestelle wieder aufgestellt. „Tja, und dann begann die Tragödie mit der plötzlichen Verschrottung, ohne dass wir Kenntnis davon bekommen hatten, um sie davor retten zu können“, so Austel, der auch Chef des Seebadmuseums im Ostseebad ist. Ein Nachbau der ursprünglichen Uhr hätte mit rund 25 000 Euro zu Buche geschlagen, so dass man auf die Idee mit der Original-Persiluhr gekommen sei, blickt er zurück. Bande zur Düsseldorfer Firma Henkel wurden geknüpft und die lübsche Verwaltung eingeschaltet.

Persiluhr wird in Travemünde aufgestellt. Fotograf: Lutz Roeßler

Nun dauerte es nur ganze 45 Minuten, um die drei Teile der Persiluhr zu montieren. „Der kann auch der stärkste Sturm nichts anhaben“, versichert Olaf Tiedemann, Chef der gleichnamigen Maschinenbau-Firma. Er ist in Sachen Familientradition unterwegs; denn schon sein Großvater Max hat die frühere „Normaluhr“ mit angefertigt, und Vater Manfred hat an diesem Morgen den Lkw mit Ladekran gefahren. Das allein zeige schon, was für Teamarbeit hinter dem Projekt stehe, betont Austel. So weist er noch darauf hin, dass ohne die initiale Finanzspritze des inzwischen verstorbenen Mäzens Friedrich Wilhelm Bracht das Vorhaben gar nicht hätte angepackt werden können.

Fünf der Akteure, die die Persiluhr nach Travemünde geholt haben: Jürgen Kowitz (v. l.), Silke Scheunemann-Eichner, Willi Altenburg, Horst Eichner sowie Olaf Tiedemann. Fotograf: Lutz Roeßler

Am Donnerstag, 6. Dezember 2018 findet nun die Einweihungsfeier im Seebadmuseum in der Torstraße statt. Dazu sind auch die Stadtwerke Lübeck eingeladen; sie stellen zukünftig die Stromversorgung der Persiluhr sicher.

Hier noch ein weiterer Artikel der Lübecker Nachrichten mit weiteren Einzelheiten.

Seebadmuseum Travemünde eröffnet

Travemünde bekommt ein Seebadmuseum

Über 500 Gäste, Besucher und Mitglieder des Heimatvereins Travemünde e.V. nutzten den Eröffnungstag am 2. Juni 2007, um sich in den Räumen des neuen Seebadmuseums im Gesellschaftshaus gegenüber der St.Lorenz Kirche umzusehen. Für die Stadt Lübeck überbrachte Stadtpräsident Peter Sünnenwold dem Heimatverein Travemünde e.V. als Träger und Initiator des Seebadmuseums Travemünde die besten Wünsche. Lisa Dräger, als eine der wichtigsten Förderer der Ausstellung, ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, als Ehrengast an der Eröffnung teilzunehmen. Auch Dr. Pfeiffer, als Vorsitzender der Possehl -Stiftung, Herr Hagenow von der Dietrich-Szameit-Stiftung sowie Herr Süfke von der Sparkassen-Stiftung konnten begrüßt werden. Ihnen wurde für die großzügigen Spenden ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Friedrich Wilhelm Bracht, Vorstandsmitglied des Heimatvereins, darf nicht unerwähnt bleiben; denn er hat entschieden durch finanzielle Unterstützung zum Gelingen des Seebadmuseums beigetragen. Darüber hinaus ging ein Dank an alle weiteren Spender und Exponatengeber.

Die Liste der Gratulanten war lang bei den Eröffnungsfeierlichkeiten des Seebadmuseums Travemünde. Henning Biermann, zweiter Vorsitzender des Gemeinnützigen Vereins Travemünde und damit Hausherr der Räume des neuen Museums in Travemünde, freut sich über den neuen Untermieter im Gesellschaftshaus und wünschte den Mitgliedern und dem Vorstand des Heimatvereins Travemünde weiterhin gutes Gelingen beim Ausbau des Museums. Musikalisch begrüßte der Passatchor die 150 geladenen Gäste zum Empfang, während das Team vom Columbia Hotel für kulinarische Genüsse als Spende sorgte. Hoteldirektor Ralph Hosbein selbst ließ es sich nicht nehmen, die Gäste zu bewirten. Für Würstchen, Erbensuppe und Bier vor dem Gesellschaftshaus und auf dem Marktplatz sorgte die Freiwillige Feuerwehr Travemünde und das Restaurant „Fischkopf“ als direkter Nachbar des Seebadmuseums.

Noch bis zum letzten Tag vor der Eröffnung des Seebadmuseums Travemünde arbeiteten die Mitglieder des Heimatverein Travemünde e.V und Handwerker am letzten Schliff der 180 Quadratmeter großen Ausstellung in der Torstraße 1 am Travemünder Markplatz. Zwei Jahre hatte es von den ersten konkreten Überlegungen zur Erschaffung eines Seebadmuseums in Travemünde bis zur Eröffnung am ersten Juni Wochenende gedauert. Unzählige Arbeitsstunden der Mitglieder des Heimatverein Travemünder e.V. und seinen Helfern, sowie ein Startbudget von etwa 200.000 Euro haben sich nun in ein einzigartiges Museum verwandelt. Täglich von 11 bis 18 Uhr können nun Touristen, Geschichtsinteressierte, Schulklassen, Gruppen, Vereine und natürlich alle Travemünder Bürger sich über die Geschichte Travemündes als Seebad von 1802 bis heute informieren. Filme, Hörstationen und viele Exponate zu den Themen Bademode, Fischerei, Schifffahrt, Fliegerei und weitere, sowie das Leben im Kurort selbst machen die Travemünder Geschichte nun endlich erlebbar.

Öffnungszeiten des Seebadmuseums

1. März – 31.Dezember
Dienstag bis einschl. Sonntag 11:00 – 17:00 Uhr

Eintrittspreise

Erwachsene 6,- €

Schüler, Studenten und Behinderte 3,50 €

Mitglieder des Heimatvereins Travemünde e.V. 2,- €

Inhaber der Ostseecard 5,- €

Führungen nach telefonischer Absprache

04502 9998094

Ihr Heimatverein Travemünde e. V.